Baby und Kleinkinder Osteopathie

Die Geburt ist nicht nur für die Mutter ein hartes Stück Arbeit sondern auch für das Baby. Dabei ist es unerheblich ob das Kind „normal“ oder per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen ist. Bei jeder Geburt, insbesondere nach Beckenendlage oder mittels Saugglocke herrschen meist unphysiologische Kräfte auf den Säugling. Häufig lassen sich bei Babys schon in den ersten Wochen Beeinträchtigungen in der Nackenbeweglichkeit feststellen. Der Kopf ist dann besonders häufig zu einer bestimmten Seite gedreht.
Diese Einschränkung im Bereich der Kopfgelenke nennt man auch KISS-Syndrom. KISS bedeutet Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung.

Das KISS-Syndrom ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern eine Steuerungsstörung. Im Vordergrund stehen:

  • Schiefhals
  • Durchbiegung der Wirbelsäule
  • Gesichtsasymmetrie
  • Asymmetrische Benutzung der Beine

Welche Auffälligkeiten bemerken die Eltern häufig?

  • Schiefhaltung des Kopfes seitlich oder nach hinten
  • Kopfhalteschwäche und/oder ausgeprägte Kopfrückbeuge (Überstreckung)
  • Asymmetrie der Bewegungen von Armen und Beinen
  • Einseitige Haltung des Rumpfes
  • Stillprobleme – bevorzugt eine Brustseite
  • Reifungsproble an den Hüften, Fehlstellungen/-haltungen der Füße (z.B. Sichelfüße)
  • „Haare-Raufen“, hohe Berührungsempfindlichkeit des Nackens
  • „Head banging“, Schlagen oder Pressen des Kopfes gegen die Bettwand u.ä.
  • Schädelasymmetrie mit Hinterhauptsabflachung und einseitige Minderentwicklung einer Gesichtshälfte
  • Verlängerte bzw. ausgeprägte „Dreimonatskoliken, sog. „Schreikinder“

Folgen im Kindesalter

Nach heutigen medizinischen Erfahrungen kann davon ausgegangen werden, dass ein unbehandeltes KISS-Syndrom die motorische und sensorische Entwicklung eines Kindes negativ beeinträchtigen kann.
Beobachtungen zeigen, dass die folgenden aufgelisteten Probleme mit einem KISS Syndrom in Zusammenhang gebracht werden können:

  • Kopfschmerzen
  • Erschwerte bzw. verzögerte Sprachentwicklung
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Lernschwierigkeiten
  • Rechenschwäche (Dyskalkulie)
  • Konzentrationsstörungen
  • Probleme der Feinmotorik
  • Motorische Unruhe und Hyperaktivität

Folgen im Erwachsenenalter

  • Kopfschmerzen
  • Bestehende Asymmetrie des Schädels und der Wirbelsäule - „Gesichtsskoliose“
  • Rückenschmerzen
  • Ohrgeräusche, Tinnitus
  • Schwindel

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Was ist zu tun?

Wir alle haben ein Geburtstrauma erlitten, welches physiologisch ist und zu unserem natürlichen Reifungsprozess gehört.
Viele Verschiebungen und Blockaden, die beim Durchtritt durch den Geburtskanal entstehen werden natürlich kompensiert, viele über die Jahre adaptiert. Allerdings zeigen Studien, dass Babys in 10-30% der Fälle die Störung nicht selbst regulieren können.
Die Osteopathie kann mit sanften Impuls und Weichteiltechniken eine Haltungsnormalisierung erreichen. Um Folgestörungen zu vermeiden sollten alle Säuglinge eine osteopathische Untersuchung und wenn nötig Behandlung bekommen. Die Untersuchung bekommen Sie bei uns kostenlos.

Wann Therapie?

Aus Erfahrung sollte der Untersuchszeitpunkt im Alter von 2 – 3 Monaten liegen, also im Zeitraum der U3.

Und die Mutter?

Die Mutter sollte ca. 6 – 8 Wochen nach der Entbindung auf Funktionsstörungen der Lendenwirbelsäule, des Beckens und Beckenbodens untersucht und behandelt werden.

Was mache ich wenn mein Kind schon älter ist?

Sollte sich Ihr Kind schon im Kleinkind- oder Kindesalter befinden und beschriebene Störungen aufweisen, lassen sich diese selbstverständlich auch behandeln. Je früher die Behandlung stattfindet, umso leichter und effektiver lassen sich die Funktionsstörungen allerdings beeinflussen.

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